Wer sich bei der Küchenplanung etwas Zeit zum Informieren nimmt, kann nicht nur viel Geld sparen. Oftmals lässt sich mit einer überlegten Konzeption und Gestaltung genau das erreichen, um was es bei einem der wichtigsten Räume im Haushalt überhaupt geht: Lange viel Freude mit dem Gekauften zu haben. Dieser Artikel will Ihnen dazu etwas Inspiration geben und für das Thema Küchenplanung sensibilisieren. Erfahren Sie, worauf Sie in der Vorbereitungsphase achten müssen. Verschiedene Stile, Ausstattungselemente und Elektrogeräte stehen zur Wahl, damit sich die neue Küche bestmöglich in Funktionalität und Optik Ihren Wünschen anpasst. Abschließend erlauben wir uns Ihnen einige Tipps zur anstehenden Realisierung Ihrer Küchenträume zu geben.
Souveräne Küchenplanung durch gute Vorbereitung
Eine Küche ist meist eine große Anschaffung, an welcher Sie entsprechend viele Jahre Freude haben wollen. Eine gute Vorbereitung der Küchenplanung ordnet Ihre Gedanken, nimmt Stress aus dem Kaufprozess und schont durch konkrete Vorstellungen meist das Portemonnaie. Für eine optimale Vorbereitung sollten Sie sich die folgenden Fragen stellen:
- Was für ein Küchentyp bin ich?
- Wie ist der Raum “Küche” zugeschnitten?
- Welcher Küchenstil gefällt mir?
- Wie hoch ist mein Budget?
Was für ein Küchentyp bin ich?
Bei der Identifizierung des Küchentyps geht es in erster Linie darum, Ihr persönliches Anwendungsszenario der neuen Küche zu beleuchten. Haben Sie einen Single-Haushalt, leben Sie in einer WG oder kochen Sie für eine 4-köpfige Familie? Sind Sie Einzelkoch oder dürfen Partner, Freunde und Kinder helfen? Und das wichtigste überhaupt: Wie ist Ihr Spaßfaktor beim Kochen? Sind Sie passionierter Hobbykulinariker oder eher Kochmuffel, der nur das nötigste in diesem Raum erledigen will? Die Beantwortung dieser Fragen zielt auf die spätere Dimension, Ausstattung und letztendlich auch das einzuplanende Budget ab. Gemeinschaftliches Kochen braucht Raum – hier sind große Arbeitsflächen oder eine Kochinsel, sofern es der Platz zulässt, empfehlenswert. Der Hobbykoch wird sich Raffinessen bei Ausstattung und Geräten wünschen und die Nutzung entsprechend würdigen und genießen – ein Mehrinvest lohnt sich. Der Kochmuffel hingegen will meist so schnell wie möglich wieder aus der Küche raus – teures Pipapo kann vermieden werden.
Wie ist der Raum “Küche” zugeschnitten?
Eine fundamentale Frage bei der Küchenplanung ist natürlich die der Gegebenheiten des Raumes “Küche” in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus. Bauen Sie neu und haben bei der Rohbauplanung noch alle Karten in der Hand? Oder ist ihr Wohn(t)raum im guten alten WBS70 (DDR-Plattenbautyp) in Erfüllung gegangen, sodass die Gegebenheiten starr gegeben sind? Lassen Sie sich am besten von Architekt oder Vermieter einen Grundriss der Küche geben. Aktualisieren Sie alle Maße, zeichnen Sie Fenster und Türen ein. Wichtig ist auch die Lage (inkl. Höhenlage) der Wasser-, Abwasser- und Elektroanschlüsse – bei letzterem insbesondere Schalter, Steckdosen, Lichtauslässe und Herdanschlussdose. Ebenso ist der Gasanschluss mit exakten Lagemaßen zu Kennzeichnen. Dank dieser Vorbereitungen kann der Küchenplaner schnell und ohne lange Nachfragen eine passgenaue Skizze der neuen Küche erstellen, welche die Lage aller Anschlüsse berücksichtigt. Übrigens: Falls Sie vom Vermieter eine Einbauküche zur Verfügung gestellt bekommen haben, so ist mit diesem die Erneuerung abzustimmen. Nicht selten bezahlten Sie dafür bereits anteilig im Mietpreis mit, sodass der Vermieter ggf. ganz oder teilweise für die neue Küche einsteht. Auf der anderen Seite kann er die Entfernung der bisherigen Altküche ggf. untersagen.
Welcher Küchenstil gefällt mir?
Beim Küchenstil können Sie getrost auf Ihren innersten Geschmack hören. Entscheiden Sie, auch anhand der räumlichen Gegebenheiten, ob Sie eine offene Küche (“amerikanischer Stil”) planen lassen möchten oder diese ein abgeschlossener Raum sein soll. Beides hat seine Vor-und Nachteile. Eine offene Küchenlösung verbindet beispielsweise Kochplatz und Wohnraum, erlaubt Kochinsel oder Bar als Trennmodul. Dafür wird jedoch unter Umständen ein guter Abzug wegen Essensgerüchen benötigt. Je nach Raumgröße lässt sich die Küchenplanung als Küchenzeile, L-Form, U-Form oder einer sonstigen Form (z.B. Kombination aus einer vorgenannten Variante plus Kochinsel) realisieren. Hier spielt auch eine Rolle, ob und in welcher Dimension ein Essplatz in der Küche angesiedelt sein soll. Hinsichtlich der Optik unterscheidet man nach modernem Design (z.T. farbig), klassischen Fronten oder Rustikal/Landhausstil. Kataloge und eine Auswahl bebilderter Einrichtungs-Websiten helfen hier bei der Findung, was in Frage kommt und was nicht. Zudem kann es nicht schaden, sich über auf dem Markt agierende Hersteller und Ihre Qualitäten zu informieren.
Wie hoch ist mein Budget?
Vieles, was in den oben angesprochenen Punkten besprochen wurde, wirkt sich direkt auf die Kosten der neuen Küche aus. Größe, Form und Fronten können sich genauso zu Kostentreibern entwickeln wie Extravaganzen bei Ausstattung und Technik. Setzen Sie sich ein Maximalbudget, wie viel Ihre Küche kosten darf. Der Küchenplaner wird Sie meist nach Ihren Budgetvorgaben fragen, um Ihnen etwas Passgenaues planen zu können. Probieren Sie ggf. aus, einen Betrag 10-20% unter Ihrem tatsächlichen Maximum zu nennen – dann haben Sie noch etwas Luft, falls z.B. doch der heiß-ersehnte Apothekerschrank noch mit dazu geplant werden soll.